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Kooperation in der Industrie: Potenzial und Realität

Im gemeinsamen Arbeiten erkunden wir, wie verschiedene Einflussfaktoren miteinander verknüpft sind – und wie daraus neue Perspektiven und Entwicklungen entstehen können

Gemeinsam stärker in der Industrie

Warum Kooperation zwischen produzierenden Unternehmen schwieriger ist, als man denkt

Wir haben in den letzten Wochen versucht, produzierende Unternehmen für eine kurze Umfrage zum Thema Kooperation zu gewinnen – per E-Mail und in persönlichen Gesprächen. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Trotz vielfacher Ansprache war die Beteiligung gering.

Viele Unternehmen verstanden das Thema zunächst falsch – als Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen. Dabei ging es um etwas anderes: Kooperationen zwischen Unternehmen derselben Branche, also zwischen Akteuren, die ähnliche Herausforderungen teilen – Fachkräftemangel, Energiekosten, Lieferengpässe oder Nachhaltigkeitsdruck.

Rückmeldungen aus der Umfrage

Die Rückmeldungen, die wir erhalten haben, zeigen ein widersprüchliches Bild:

  • Einige Unternehmen sind sehr offen für Kooperationen und sehen darin eine Chance, Produktionskosten, Energieverbrauch oder Lieferkettenprobleme gemeinsam zu lösen.

  • Andere äußerten sich neutral oder skeptisch, vor allem wegen früherer Erfahrungen, unterschiedlicher Prioritäten oder unklarer Nutzenversprechen.

  • Besonders interessiert zeigten sich Teilnehmende an Erfahrungsaustausch, gemeinsamer Forschung und Entwicklung sowie Einkaufsgemeinschaften für Materialien.

Diese Stimmen machen deutlich: Der Wille ist da – die Strukturen fehlen.

Wahrgenommene Hindernisse

Mehrfach genannt wurden:

  • Mangel an Zeit und internen Ressourcen

  • Fehlendes Vertrauen zwischen Unternehmen

  • Angst vor dem Verlust von Wettbewerbsvorteilen

  • Komplexe rechtliche oder organisatorische Rahmenbedingungen

Viele Unternehmen sehen Kooperation als sinnvoll, aber nicht praktikabel im Tagesgeschäft – ein Thema, das ohne Moderation und neutrale Koordination schwer ins Rollen kommt.

Wahrgenommene Chancen

Trotz der Vorbehalte wurden auch konkrete Chancen gesehen, etwa:

  • Kosteneinsparungen und Energieeffizienz durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen

  • Förderung von Innovation und Digitalisierung durch geteiltes Know-how

  • Nachhaltigkeitsvorteile durch Kooperation bei Produktion und Logistik

  • Stabilere Lieferketten und bessere Rohstoffsicherung

Diese Punkte zeigen: Die Vorteile liegen klar auf dem Tisch – sie müssen nur noch in vertrauensvolle Strukturen übersetzt werden.

Fazit

Die Resonanz auf unsere Umfrage war gering – aber aufschlussreich.
Kooperationen zwischen produzierenden Unternehmen sind naheliegend, aber ungewohnt. Sie scheitern oft nicht an der Idee, sondern an Vertrauen, Zeit und Prioritäten.

Um in Zukunft widerstandsfähig zu bleiben, braucht die Industrie neue Formen des Miteinanders – pragmatisch, offen und jenseits klassischer Konkurrenzlogik.

Der Aufhänger

Warum diese Umfrage wichtig ist:

Neuwahlen, geopolitische Veränderungen, Innovationsdruck und wirtschaftliche Unsicherheiten stellen produzierende Unternehmen vor neue Herausforderungen. Regionale Unterschiede spielen eine Rolle – doch gleichzeitig bieten Kooperationen innerhalb der Branche eine Chance, gemeinsam stärker zu werden.

Link:
Zur Umfrage